Marin Anastasovici (Giurgiu)

Kapazität: 8.500 Zuschauer
Eröffnet: 2012 / Ausgebaut: 2014
Standort: 43.89606,25.98127
Vereine: AFC Astra Giurgiu


Stadion in giurgiu

Stadionul Marin Anastasovici


Das alte „Stadionul Marin Anastasovici“ wurde bis zum Jahr 2012 vom FC Dunărea Giurgiu bzw. in der Saison 2011/12 vom AFC Astra II genutzt. Im Herbst 2011 kündigte Ioan Niculae an auch die erste Mannschaft von Ploiești nach Giurgiu überzusiedeln. Der Umbau des Stadions begann allerdings erst im Sommer 2012, sodass der Umzug erst zum 11. Spieltag der Saison 2012/13 vollzogen werden konnte. Erster Gegner in Giurgiu war am 23. September Gaz Metan Mediaș. Doch zu diesem Zeitpunkt war lediglich die Haupttribüne modernisiert. Auf der Gegengeraden entstand zunächst eine kleine provisorische Tribüne, die bis September 2013 von einer Tribüne für 2.500 Zuschauer ersetzt wurde. Für Europapokalspiele musste die Mannschaft daher noch bis zur Saison 2014/15 in die National-Arena nach Bukarest ausweichen. Erst mit der Eröffnung einer Hintertortribüne im Sommer 2014 und der Erhöhung der Kapazität auf 8.500 Zuschauer konnte der AFC Astra die tschechische Mannschaft von Slovan Liberec zum ersten Europapokalspiel in Giurgiu empfangen. In den folgenden Jahren mussten auch Celtic Glasgow, West Ham United und der FC Kopenhagen im Marin-Anastasovici-Stadion antreten. Die rumänische Nationalmannschaft gastierte 2016 für ein Freundschaftsspiel gegen Litauen im Stadion, dessen Namensgeber ein ehemaliger Spieler und Trainer von Olimpia Giurgiu war, der sich in besonderer Weise um den Fußball in der Stadt verdient gemacht hat.


Stadion in giurgiu

AFC Astra Giurgiu


Die Geschichte von Astra Giurgiu reicht zurück bis in das Jahr 1921, als in einer Zeitung in Ploiești die Gründung des Clubul Sportiv Astra Română angekündigt wurde. Die Region um Ploiești war zu dieser Zeit das Zentrum der rumänischen Ölförderung und Astra Română eine Erdölfördergesellschaft, die in verschiedenen Städten nördlich von Bukarest Raffinerien betrieb. In den Statistiken taucht der Name Astra Română allerdings erst 1934 auf, als der Astra-Pokal für Betriebssportvereine der Gesellschaft ausgespielt wurde.

Bis in das Jahr 1992 spielte die Mannschaft nie auf überregionaler Ebene. Seine erste Drittligasaison beendete Astra Ploiești 1993 auf dem sechsten Tabellenplatz. In den folgenden beiden Spielzeiten konnte sich die Mannschaft in der Liga etablieren und durch eine Fusion mit dem Aufsteiger Danubiana Bukarest spielte der Klub 1996/97 als AS Danubiana Ploiești sogar in der zweiten Liga. Zur folgenden Saison übernahm Ioan Niculae, einer der reichsten Männer des Landes, das Unternehmen Rafinăria Astra Română und damit auch den Fußballklub. Als SC Sport Club Astra S.A. Ploiești gelang unmittelbar der Aufstieg in die erste Liga. Fünf Jahre konnte sich der Klub in der Liga halten, belegte dabei aber meist Endplatzierungen im unteren Mittelfeld.

Im Sommer 2003 fusionierte Astra mit Petrolul Ploiești. Der finanziell angeschlagene Lokalrivale war am Ende der Saison 2001/02 aus der ersten Liga abgestiegen, schaffte allerdings den direkten Wiederaufstieg. Die weitere Finanzierung von Petrolul war im Sommer 2003 trotzdem stark gefährdet, sodass es kurzfristig zu dieser Fusion kam. Dabei übernahm Petrolul-Präsident Florin Bercea, der auch mächtiger Präsident der Föderation freier und unabhängiger Petro-Gewerkschaften war, 50 Prozent der Anteile von Astra und brachte die Spieler sowie das Palmarès mit in den Klub ein, der seinen Namen nur einen Monat später in SC FC Petrolul S.A. Ploiești änderte.

Eine saubere Fusion war dies nicht und es wurde auch lange darüber diskutiert, ob SC FC Petrolul S.A. Ploiești der Nachfolger des viermaligen Meisters Petrolul Ploiești sei. Bereits zwei Jahre später zog sich Niculae aus dem Verein zurück und gründete Astra Ploiești neu. Der rumänische Ligaverband entschied in der Folge, dass der SC FC Petrolul S.A. Ploiești tatsächlich der Nachfolger von Petrolul Ploiești ist, gleichwohl dieser Klub im Sommer 2003 aufgelöst wurde. Den neuen Klub von Niculae sah der Ligaverband als Nachfolger des 2003 umbenannten SC Sport Club Astra S.A. Ploiești an. Für diesen übernahm der Gründer eines Landwirtschaftskonzerns die Zweitligalizenz des FC Internațional Pitești. Der Klub musste allerdings trotz des zehnten Tabellenplatzes absteigen, da die Spielklasse von drei auf zwei Staffeln verkleinert wurde. In der Saison 2007/2008 stieg die Mannschaft als CSM FC Ploiești mit 95 von 102 möglichen Punkten in die zweite Liga auf und ein Jahr später sogar wieder in die erste Liga. Damit stand Astra abermals vor Petrolul, die erst 2011 in die höchste Spielklasse zurückkehrten.

Seit dem neunten Spieltag der Saison 2012/13 trägt die Mannschaft ihre Heimspiele in Giurgiu aus, die zweite Mannschaft spielte dort bereits seit 2010/11. Die erste Saison im neuen Stadion schloss die Mannschaft auf dem vierten Tabellenplatz ab und qualifizierte sich damit erstmals für die UEFA Europa League. In der Qualifikation bezwang die Mannschaft NK Domžale, Omonia Nikosia sowie AS Trenčín und schied erst in der Play-Off-Runde gegen Maccabi Haifa aus. Die Qualifikation für die Hauptrunde des Wettbewerbs gelang im Jahr darauf nach Siegen über Slovan Liberec und Olympique Lyon. In der Liga gewann Astra Giurgiu 2016 sensationell die Meisterschaft. In den folgenden Spielzeiten konnte der Klub allerdings nicht mehr an diesen Erfolg anknüpfen, was insbesondere auch daran lag, dass Vereinspräsident Ioan Niculae immer weniger Geld bereitstellte. Im November 2018 berichtete die „Gazeta Sporturilor“, dass mehrere Firmen von Niculae Insolvenz anmelden mussten. Der Patron selbst wurde kurz zuvor wegen Bestechung, Anstiftung zur Steuerhinterziehung und Geldwäsche zu dreieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt, wobei dieses Urteilt noch nicht endgültig ist. Schon 2015 wurde Niculae wegen illegaler Parteienfinanzierung zu zweieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt, die er 2016 antrat. Allerdings wurde der einstige Milliardär bereits nach wenigen Wochen unter Auflagen aus der Haft entlassen.

Der Klub trägt zwar seine Heimspiele in Giurgiu aus und nennt sich selbst auch AFC Astra Giurgiu, doch registriert ist der Verein als Asociația Fotbal Club Astra Ploiești weiterhin in Ploiești. Das Astra-Stadion dient als Trainingsgelände und die Juniorenmannschaften spielen ebenfalls in Ploiești. Das Unternehmen Rafinăria Astra Română musste 2014 Insolvenz anmelden. Laut „ProSport“ soll sich der Fußballklub nicht im direkten Besitz von Ioan Niculae befinden, sondern einem seiner Unternehmen gehören, welches durch eine Off-Shore-Firma kontrolliert wird.

Im Feburar 2021 musste Niculae schließlich eine fünfjährige Haftstrafe wegen Einflusskauf sowie Anstiftung zu Steuerhinterziehung und Geldwäsche antreten. Die Führung des Klubs hat daraufhin seine Tochter Adina Niculae übernommen, die selbst Eigentümer mehrerer Firmen ist.


Stadion in Giurgiu