Kapazität: 22.198 Zuschauer
Eröffnet: 1972 / Renoviert: 2007 – 2008
Standort: 46.77952,23.57777

Stadionul Dr. Constantin Rădulescu
Eröffnet wurde das „Stadionul Dr. Constantin Rădulescu“ im Klausenburger Stadtteil Gruia im Jahr 1972 mit einem Freundschaftsspiel von CFR Cluj gegen die kubanische Nationalmannschaft, welches die Gastgeber vor über 10.000 Zuschauern mit 2:1 gewannen. Zu dieser Zeit bestand die Anlage allerdings nur aus einer Haupttribüne, einer Hintertortribüne sowie zwei Kurven. Ein Ausbau des Stadions wurde durch den Erstligaaufstieg von CFR Cluj im Jahr 2004 sowie den folgenden Ambitionen im Europapokal zu spielen notwendig. Dazu wurde zunächst im Sommer 2007 die Hintertortribüne durch einen Oberrang erweitert und ein Jahr später eine Stahlrohrtribüne für knapp 10.000 Zuschauer auf der bisher freien Gegengeraden errichtet. Mit dem Ausbau wurde auch der ehemalige CFR-Trainer Constantin Rădulescu zum Namensgeber des Stadions.
Am 1. Oktober 2008 sahen 20.320 Menschen das Champions-League-Spiel gegen den FC Chelsea (0:0). Das Fassungsvermögen beträgt nach Angaben des Vereins 22.198 Zuschauer, gleichwohl galt im Frühjahr 2018 das Stadion schon mit knapp über 16.000 Zuschauern als ausverkauft. Neben zwei Dutzend Europapokalspielen gastierte auch die rumänische Nationalmannschaft zu zwei Länderspielen – 2008 gegen Litauen und 2017 gegen die Türkei – in Gruia.

Fotbal Club CFR 1907 Cluj S.A.
Als CFR Cluj im Jahr 1907 gegründet wurde, hieß der Verein noch Kolozsvári Vasutas SC (KVSC/Klausenburger Eisenbahner Sport Klub), Siebenbürgen war Teil der Donaumonarchie und Klausenburg mehrheitlich von Ungarn bewohnt (1910: 82 Prozent). Während sich der Fußball außerhalb von Budapest nur langsam verbreitete, wurde in der Hauptstadt bereits seit 1901 eine Meisterschaft ausgespielt. Die ersten regionalen Meisterschaften wurden dann ab 1907 ausgetragen, allerdings gab es im Osten des Landes Organisationsschwierigkeiten, sodass in Klausenburg nur die drei Mannschaften „Kolozsvári Kereskedelmi Akadémia Sportköre“ (KASK), „Kolozsvári Athletikai Club (KAC)“ und KVSC gegeneinander spielten. Ein „all-ungarischer“ Meister wurde erst im darauffolgenden Jahr gekrönt. Im Finale unterlag Kaschau (Kassai Athletikai Club aus Kassa/Košice) gegen Ferencvárosi TC. CFR konnte sich lediglich in der Spielzeit 1910/11 als Regionalmeister für das Finalturnier qualifizieren. Die Mannschaft verlor allerdings gleich ihr erstes Spiel gegen Kassai Athletikai Club und schied aus.
In den folgenden 90 Jahren verbrachte CFR (Căile Ferate Române/Rumänische Eisenbahn), wie der Klub seit 1920 aufgrund des Anschlusses von Siebenbürgen an das Königreich Rumänien genannt wird, vornehmlich in der zweiten Liga. Seine erfolgreichste Saison spielte der Verein 1972/73 unter Constantin Rădulescu, nach dem heute das Stadion im Stadtteil Gruia benannt ist. Als Fünftplatzierter verpasste CFR die Qualifikation für den Balkan-Pokal nur knapp. Nach dem Abstieg am Ende der Saison 1975/76 sollte es dann fast 30 Jahre dauern, bis der Klub wieder ins Oberhaus zurückkehren konnte. Im Winter 2002 übernahm Árpád Pászkány CFR Cluj, und mit dem Geld des Geschäftsmannes stieg die Mannschaft 2001/02 in die zweite und 2003/04 in die erste Liga auf. Trotz des 11. Platzes in der Saison 2004/05 durfte der Klub am UEFA Intertoto Cup teilnehmen und scheiterte nach Siegen über FK Vetra, Athletic Bilbao, AS Saint-Étienne und FK Žalgiris erst im Finale gegen RC Lens.
In der Folge begann die erfolgreichste Periode von CFR. Bereits 2007/08 gewann der Klub die erste von bisher fünf Meisterschaften sowie den ersten von vier nationalen Pokalen. Nach den ersten beiden Meisterschaften war die Mannschaft noch direkt für die Champions-League-Gruppenphase qualifiziert, 2012 musste CFR dann in der dritten Runde einsteigen, 2018 bereits in der zweiten Runde und in dieser Saison schon in der ersten Runde. Die Qualifikation gelang in den letzten beiden Anläufen nicht mehr.
Im Februar 2015 musste der Verein Insolvenz anmelden, was vom Fußballverband zunächst mit einem Abzug von 24 Punkten bestraft wurde. Diese Entscheidung wurde allerdings vom Internationalen Sportgerichtshof aufgehoben, CFR aber für die Teilnahme an den Europapokalwettbewerben gesperrt. Die ausstehenden Forderungen beliefen sich auf knapp 11 Millionen Euro. Schon im Mai 2014 gab Árpád Pászkány bekannt, den Klub zu verkaufen und an eine Aktiengesellschaft mit 29 Anteilseignern zu übertragen. Anfang 2017 übernahm Marian Băgăcean 62 Prozent der Anteile. Mit einer Investition von mehr als 5 Millionen Euro konnte CFR bereits im Mai desselben Jahres das Insolvenzverfahren verlassen. In der Presse wurde spekuliert, dass Neluțu Varga, ein stadtbekannter Geschäftsmann, eine bedeutende Summe in den Klub gegeben hatte und der eigentliche Patron des Vereins sei. Weitere Spekulationen bringen den Verkauf von CFR mit Immobiliengeschäften in Verbindung und vermuten hinter Neluțu Varga den deutschen Geschäftsmann Abris Lelbach. Der Bauunternehmer aus Berlin war im Mai sowohl beim letzten Heimspiel gegen CS Universitatea Craiova als auch bei der Meisterfeier eine Woche später anwesend. Im Laufe des Jahres 2020 kamen schließlich Spekulationen auf, dass der Politiker Vasile Dâncu bei CFR die Strippen ziehen soll. Dies bekräftigte im Herbst auch Dumitru Dragomir, der ehemalige Präsident des Liververbandes.
