Kapazität: 55.634 Zuschauer
Eröffnet: 2011
Standort: 44.43677,26.15033

Arena Națională
Die „Arena Națională“ wurde ab 2008 auf dem Gelände des abgerissenen Nationalstadions „Lia Manoliu“ errichtet. Geplant wurde sie vom Architektenbüro Gerkan, Marg und Partner aus Hamburg, welches auch das neue Frankfurter Waldstadion entwarf und dem es sehr ähnlich sieht. Die schließbare Dachkonstruktion, für die sich erst im Laufe der Bauarbeiten entschieden wurde, erinnert hingegen an das Nationalstadion in Warschau. Letztlich sollen sich die Baukosten auf rund 234 Millionen Euro belaufen haben, veranschlagt waren 146 Millionen.
Eröffnet wurde das Stadion am 6. September 2011 im EM-Qualifikationsspiel gegen Frankreich. Offiziell beträgt die maximale Kapazität zwar 55.634 Zuschauer, für das Europa-League-Finale 2012 zwischen Atlético Madrid und Athletic Bilbao waren allerdings nur 52.347 Fans zugelassen. Genutzt wird das Stadion insbesondere von FCSB und der Nationalmannschaft, in der Vergangenheit trugen allerdings auch Dinamo Bukarest und Astra Giurgiu (Europapokal) ihre Heimspiele in der Arena aus. Während der Europameisterschaft 2020 sollen in Bukarest drei Gruppenspiele und ein Achtelfinalspiel ausgetragen werden.
Im Spätherbst 2015 war die Arena kurzfristig geschlossen, da in einer Brandschutzkontrolle festgestellt wurde, dass die Membran des Daches in Rumänien nicht zugelassen war.

SC Fotbal Club FCSB S.A.
Weniger als 500 Zuschauer wollten am 7. Dezember 2014 das Spiel zwischen den „Gastgebern“ und CSMS Iași sehen. „Gazde“, so stand es auf der Anzeigetafel im Steaua-Stadion in Bukarest. Es war das erste Spiel für „die Mannschaft ohne Namen“, die später FC FCSB heißen sollte und vorher als Steaua Bukarest bekannt war. Łukasz Szukała erzielte in der fünften Minute der Nachspielzeit den 1:0-Siegtreffer.
Einige Tage vor dem Spiel verkündete der Oberste Gerichtshof des Landes ein völlig unerwartetes Urteil: Dem Klub von George „Gigi“ Becali wurde die Nutzung des bekannten Steaua-Wappens sowie der Bezug auf die Erfolge vor 2003 untersagt. Der Gerichtshof stellte dabei fest, dass die Registrierung der Marke „Steaua“ durch Becali in 2004, ein Jahr nach dem er den Verein übernommen hatte, nicht dem rumänischen Recht entsprochen hatte und diese dementsprechend weiterhin dem Verteidigungsministerium gehört. Das Ministerium hatte bereits 2011 den Gerichtsprozess angestrengt.
Die Fans von Steaua Bukarest entschieden sich an jenem Sonnabend nicht zum Spiel zu gehen, sie wollten, abwarten wie sich der Fall weiter entwickelt. Das Verhältnis zwischen der Peluza Sud und Becali war gleichwohl schon seit längerem angespannt. Der Mäzen ist dafür bekannt, Aufstellungen und Auswechslungen anzuweisen sowie gegen die eigenen Fans zu poltern. Ohne seine polemischen Aussagen müssten die Sportzeitungen des Landes vermutlich ihr Erscheinen einstellen.
Eine außergerichtliche Einigung zwischen dem Verteidigungsministerium und Becali kam in der Folge nicht zu Stande. Stattdessen ließ der windige Unternehmer ein neues Logo entwickeln und änderte den Vereinsnamen, nach einem weiteren Gerichtsurteil im Frühjahr 2017, in FCSB. Entsprechend diesem Urteil darf „FCSB“ allerdings kein Akronym sein.
Am Ende der Saison 2014/15 gewann „Steaua lui Becali“, wie die Mannschaft zunächst genannt wurde, die Meisterschaft vor ASA 2013 Târgu Mureș. Im Laufe der Spielzeit kamen einige wenige Zuschauer zurück zum Verein, der am 22. März 2015 gegen den FC Viitorul das letzte Spiel im Steaua-Stadion bestritt. Die Peluza Sud entschied sich gleichwohl geschlossen gegen Becali, sie unterstützten fortan das Verteidigungsministerium in seinem Plan wieder eine Fußballabteilung zu eröffnen.
Vier Jahre nach dem Bruch hatte sich bei FCSB wieder eine kleine Fanszene etabliert. Die Zuschauerzahl blieb allerdings stark von der Bedeutung des Spiels abhängig. Während Spiele im Winter gegen Chiajna oder Voluntari keine 500 Zuschauer in die National-Arena zogen, kamen zu wichtigen Spielen über 30.000 Menschen. Dabei ist gleichwohl festzuhalten, dass für den einfachen Steaua-Fan aus Konstanza, Bacău oder Deva die Mannschaft von Becali auch weiterhin Steaua Bukarest ist.
Im Januar 2020 gab Gheorghe Mustață – (ehemaliger) Führer der Peluza Nord – die Rückkehr der Gruppen der Nord-Tribüne zum Klub von Becali bekannt. Mustață war erst kurz zuvor aus dem Gefängnis entlassen worden. Insgesamt sechs Jahre verbrachte er aufgrund mehrerer Verurteilungen wegen Erpressung, Körperverletzung und versuchten Mordes hinter Gittern.
Becali ist zwar der Mäzen des Klubs, doch auf dem Papier hält er keine Anteile an der „SC Fotbal Club FCSB S.A.“. Diese halten zu 56 Prozent sein Schwager Constantin Geambazi sowie seine Enkel Vasile Geambazi (37 Prozent), Tomaida Badescu (4 Prozent) und Marius Ianului (3 Prozent).
